Christsein in Bequemlichkeit?

■ Wenn man sich mit der Heiligen Schrift beschäftigt, dann ist es sehr empfehlenswert, auch auf kurze und auf den ersten Blick scheinbar unbedeutende Hinweise und Anmerkungen zu achten. Bisweilen können sie wichtige Aussagen beinhalten. So wird im Bericht des Evangeliums über die wundersame Sättigung einer Volksmenge (Mk 8,1-9) darauf verwiesen, dass diese bezeichnenderweise „in der Wüste“ erfolgte.
Der hl. Kirchenlehrer Ambrosius führt (im Brevier des 6. Sonntag nach Pfingsten) zu diesem Wunder der Brotvermehrung durch Jesus aus: „Beachte jedoch, wem Er es gewährt. Nicht den Müßigen, nicht denen, die in der Stadt, in der Synagoge, in hohen weltlichen Würden ein geruhsames Leben führen, sondern denen, die Christus in der Wüste suchen.“ Also mussten die betreffenden Menschen, die Jesus aufrichtig suchten, sich ausdrücklich in eine Wüste hinausbegeben, um dort Jesus zu finden.
So verdeutlichte Jesus, dass die Nachfolge Christi u.a. auch im Verlassen der menschlichen Komfortzone besteht bzw. dass ein Jünger Jesu immer bereit sein muss, unter Umständen auch und gerade unsere zahlreichen Annehmlichkeiten des Lebens aufzugeben, an die wir uns alle ja so schnell und so gern gewöhnen.
Es wird im Evangelium nicht präzisiert, wie der Ruf Christi, Ihm zu folgen, diese Menschen erreicht hatte. Wichtig ist hier, dass sie es verstanden haben, Ihm doch folgen zu sollen. Vielleicht hatte manch einer davor noch eine Chance, etwas zum Essen und Trinken aus dem eigenen Haus mitzunehmen. Vermutlich waren die meisten einfach daran interessiert, die betreffende Chance nicht ungenützt zu lassen, und gingen Jesus einfach nach, dem Drang des Herzens folgend. Zumal die Kunde von Seinen Predigten und Seinem Wirken auch zu diesem Zeitpunkt schon hinreichend verbreitet war unter dem Volk. In jedem Fall waren die Menschen proviantmäßig nicht darauf eingestellt, sich ausgerechnet in eine Wüste zu begeben. Zumal jeder wusste, dass die Wüste für den Menschen eine gefährliche und lebensbedrohliche Umgebung darstellt.
Sicher hat es dann auch solche Menschen gegeben, die sich (in ihrem Stolz und in ihrer Überheblichkeit?) für etwas gehalten haben, was man heute ironisch vielleicht mit „besonders gebildet“ und „aufgeklärt“ umschreiben würde. Wohl haben sie gedacht und eventuell gesagt: Was soll ich diesem seltsamen Wanderprediger folgen, und dann auch noch ausgerechnet in eine Wüste? Es gehe ja in diese Richtung – aha, die werden dort ja alle verdursten und verhungern. So eine „menschenverachtende Denkweise“, die da bei diesem Jesus an den Tag trete. Wie kann man bitte den armen Menschen gegenüber so wenig „Achtung“ und „Respekt“ erweisen? Geradezu „dunkles Mittelalter“! Da bleibe ich ja doch lieber zu Hause.
Vermutlich gab es auch solche, die anfänglich zwar voll Neugierde mitgingen, dann aber etwa zu Beginn des Wüstenbereichs doch Bedenken kriegten und umkehrten. Die aber, die den Ruf Christi als den Ruf Gottes verspürt und sich innerlich hauptsächlich darauf konzentriert hatten, folgten Ihm weiter, auch und gerade in die Wüste! Denn das geistige Verlangen nach Seinem Wort war mehr als das Wahrnehmen einer lebensbeschwerenden Umgebung. So überwog bei ihnen der geistige Hunger mehr ihre natürliche Sorge um das leibliche Wohlergehen.
Offensichtlich unterwies Jesus dann diese Menschen in der Wüste. „Da rief Er die Jünger zu sich und sagte zu ihnen: ‚Mich erbarmt des Volkes. Schon drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen. Wenn Ich sie hungrig nach Hause gehen lasse, so werden sie unterwegs erliegen; manche von ihnen sind ja weit hergekommen.‘“ Nun fanden Seine Jünger sieben Brote bei sich, Jesus „dankte, brach sie und gab sie Seinen Jüngern zum Vorsetzen. Und sie setzten sie dem Volk vor. Sie hatten auch einige Fischlein.“
Nachdem Jesus dann das Wunder der Brotvermehrung vollbracht hatte und alle „satt“ geworden waren, blieben „von den übriggebliebenen Stücken noch sieben Körbe“ voll übrig. Es war also viel mehr übrig als anfänglich überhaupt da war. Damit soll wohl die verschwenderische Freigiebigkeit Jesu angesprochen werden, mit welcher Er sich denen zuwendet, die sich Ihm ganz ausliefern!
■ Dieser Hinweis auf das Verweilen Jesu und der Ihm nachfolgenden Menschen in der Wüste bringt somit die große Wahrheit Jesu zum Ausdruck, dass man nur dann ein Christ und treuer Jünger Jesu sein kann, wenn man bereit ist, im Falle eines entsprechenden Rufs Christi, welcher an uns häufig genug durch die Umstände des Lebens ergeht, die eigene Wohlfühlzone zu verlassen! Das war schon von Anfang an so.
Die ersten Christengenerationen standen vor der folgenschweren Wahl, ob sie nämlich dem Ruf des Herzens folgend den Glauben und die Taufe annehmen und dann unter Umständen einen sehr hohen Preis ihrer Jüngerschaft Christi bezahlen sollten oder es doch lieber vorziehen, ihre Ruhe und ihren Frieden mit der Mehrheitsmeinung einer heidnischen Gesellschaft zu behalten, die ihren Spaß daran hatte, die Christen leiden zu sehen. Die, die dann doch den Mut aufgebracht hatten, Christus nachzufolgen, haben zwar viel im Hinblick auf diese Welt aufgegeben und sozusagen verloren. Auf einer anderen Ebene haben sie dann aber auch alles gewonnen!
Denn Gott bezahlt in einer anderen Währung! Dabei überwiegen Seine Güter an innerem Reichtum bei weitem das, was in der Welt und von sündhaften Menschen als wertvoll angesehen und hochgeschätzt wird! Die Liebe der Märtyrer war dann so groß, dass sie dafür sogar auch ihr Leben eingesetzt haben.
Wir, die wir heute ja eine schwere Glaubens- und Kirchenkrise erleben, verfallen bisweilen in Nostalgie über frühere Zeiten und denken, z.B. im Mittelalter sei es leichter gewesen, ein glaubenstreuer Katholik zu sein. Und tatsächlich gab es früher über Jahrhunderte hindurch einen christlich-katholischen Grundkonsens in der Gesellschaft. Da aber die Kirche aus Menschen besteht, kannte jede Zeit ihre eigenen Nöte und Probleme, die es den Menschen bisweilen sehr schwer machten, speziell in Treue zum sittlichen Gebot des Evangeliums zu verbleiben. So mussten sie damals ebenfalls auf die eine oder andere Weise aus der Gesellschaft „aussteigen“ und sich von der betreffenden Mehrheitsmeinung trennend mit Christus geistig in die „Wüste“ begeben.
Als dann z.B. der hl. Franz von Assisi mit seinem Zeugnis für die Werte der Armut, Demut und Bescheidenheit auftrat, sprach er damit nicht nur das entsprechende Fehlverhalten eines Teils des sich an Wohlstand und Reichtum gewöhnten bzw. in weltlichen Dingen verstrickten Klerus an, sondern auch größere Volksschichten. Jeder, der dann von den Franziskanern als den Minderen Brüdern hörte, musste in sich gehen und fragen, ob er sein Herz mehr an weltlich-irdische Dinge hängt oder ob er lebensmäßig doch übernatürliche und somit bleibende Werte anstrebt. So wurden sie auch dadurch vor die Wahl gestellt: mache ich voll und ganz mit in der doch leider auch damals weltlich genug gesinnten Gesellschaft oder hinterfrage ich ihre Mentalität und begebe mich somit geistig mit Jesus „in die Wüste“.
So fiel auch die hl. Elisabeth von Thüringen noch vor der Heirat mit ihrem künftigen Ehemann, dem Landgrafen Ludwig, dadurch auf, dass sie dem höfischen Prunk auf der Wartburg ablehnend gegenüberstand. In der Ehe mit Ludwig baute sie sowohl ihre Neigung zu einem viel bescheideneren Lebenswandel, als es bei vielen Mitgliedern von Adelsfamilien üblich war, als auch ihren Einsatz für Arme und Kranke noch weiter aus. Zweifelsohne musste dies alles ebenfalls einen Konflikt zwischen ihr und vielen ihrer sogenannten Adelsgenossen verursachen, vor allem aber nach dem Tod ihres Ehemannes.
Sie blieb aber dem an ihr Herz ergangenen Ruf Christi treu und schied aus diesem Leben im Alter von lediglich 24 Jahren in Armut und Isolation. Dabei verzichtete sie auch auf eine neue Verheiratung mit Kaiser Friedrich II., welche sie zweifelsohne wieder in die allerhöchste High Society gebracht hätte. Sie aber ging ebenfalls mit Jesus „in die Wüste“ hinaus.
So musste man für sich höchst aktuell praktisch zu allen Zeiten die Frage beantworten, ob man unkritisch und somit meistens aus Bequemlichkeit der Mehrheitsmeinung einer sich wenigstens von den guten Sitten deutlich entfernenden Gesellschaft folgt oder doch willens ist, deren „Ideale“ auf ihre Vereinbarkeit mit dem Geist Christi zu hinterfragen. Und sollte man dann feststellen, dass da vieles sogar richtig bedenklich bis eindeutig falsch und gefährlich ist, müsste man eben bereit sein, die entsprechenden richtigen Prioritäten zu setzen!
■ So befinden auch wir heute uns in einer analogen fundamentalen Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist. Als z.B. vor 50-60 Jahren die ganzen modernistischen „Reformen“ eingeführt worden sind, haben doch viele diese bemängelt und wegen ihrer Widersprüchlichkeit zum katholischen Glauben als ziemlich bedenklich und sogar häretisch eingestuft. Manche haben deutlich gemerkt, dass zunächst speziell die „neue Messe“ in mancherlei Hinsicht sogar einen klaren Bruch mit der überlieferten hl. Messe und dem theologisch-dogmatischen Verständnis der Liturgie als Opfer darstellt.
Und wie viele davon sind dann bildlich gesprochen vom bequemen Sofa aufgestanden und haben daraus etwa insofern entsprechende Konsequenzen gezogen, dass sie konkret die betreffende „Eucharistiefeier“ gemieden, an der wahren Messe festhaltende Priester gesucht und beim Aufbau glaubenstreuer Kapellen und Messzentren aktiv mitgeholfen hätten? Von der Generation, die den alten Glauben noch gut gekannt hatte, haben anfänglich ja nicht wenige wegen der Einführung der „Reformen“ den Kopf geschüttelt und manches davon nicht für wahr halten wollen. Aber wo sind die meisten dieser Leute danach geblieben? Haben es ja leider viele davon schlussendlich vorgezogen, doch lieber ihre Ruhe zu behalten und mit der Mehrheit zu verbleiben, das eigene aufgewühlte Gewissen damit einschläfernd, der Papst, die Bischöfe und die Priester würden es ja wohl wissen.
Jemand berichtete mir einmal von dem erschütternden Kommentar eines der damaligen Priester, der genau das betreffende Problem des kirchlichen Modernismus und der betreffenden „Neuerungen“ durchschaut hatte: Er habe halt nur zwei Möglichkeiten bei seiner Entscheidung pro oder contra – „entweder protestantisch zu werden oder in der Gosse zu landen“. Ja, es war schwer, besonders für die Priester, sich in eine weitestgehende Isolation zu begeben und sich von denen eine Menge Dreck anzuhören, die es offensichtlich brauchen, um das eigene schlechte Gewissen in der für es charakteristischen Lautstärke möglichst zu übertönen.
Es ereilt uns praktisch immer und in vielen Zusammenhängen die Frage: Bist Du bereit, dem heiligen Glauben und Deinem im wahren und echten Glauben geschärften Gewissen zu folgen und somit meistens auch Deine Wohlfühlzone zu verlassen, um Christus und Seiner Kirche treu zu bleiben? Oder gehst Du in dieser Hinsicht doch lieber kein Risiko ein und behältst somit zwar vieles im Hinblick auf das Diesseits, aber verpasst leider den wahren Reichtum des Herzens, den „unvergänglichen Kranz“ (1 Kor 9,24f.) des geistigen Sieges Christi und mit Christus? Denn ein Christsein ohne das Verlassen des eigenen Komfortbereichs gibt es nicht und kann es nicht geben: „Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nicht nachfolgt, ist meiner nicht wert. Wer sein Leben gewinnt, wird es verlieren; und wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.“ (Mt 10,38f.)
Im Hinblick auf die Werte und Schätze dieser Welt verliert ein treuer Jünger Jesu meistens eine ganze Menge. Das ist wahr. Aber er gewinnt vieles bis alles in einer anderen „Währung“, nämlich in der der Gnade, der Erlösung, des Friedens und der Freude des Herzens! Jene Menschen im Evangelium, die Jesus in die Wüste nachgefolgt sind, haben zwar ebenfalls auf viele Annehmlichkeiten ihres Lebens damals verzichten und sich in einer menschenfeindlichen Umgebung sogar einer gewissen Gefahr aussetzen müssen. Aber sie und nur sie konnten das große Wunder der Brotvermehrung erleben und haben dann später vielleicht auch eher und tiefer das Mysterium der Speisung der Seelen mit dem himmlischen Brot der hl. Kommunion als des konsekrierten Leibes Christi und der Gnade der Erlösung verinnerlicht!
■ Ein in katholischer Kirche bekannter Spruch lautet: „Corruptio optimi pessima“, welcher so viel besagt wie: Die innere Verderblichkeit dessen oder derer, die zu den Guten oder Besseren gerechnet werden, ist das Allerschlimmste. Beim Kampf gegen einen klar ausgemachten Feind kennt man in der Regel den Frontverlauf – wo die Guten und wo die Bösen sind. Wenn aber die Kraft, die eigentlich das Gute verteidigen soll, entweder stark mit dem Gegner sympathisiert oder sich selbst innerlich-geistig zersetzt, dann gibt es ja niemand mehr, der echte moralische Orientierung geben und zum Widerstand gegen das Unrecht aufrufen kann. Nicht zufällig ist eine der wirksamsten Methoden der Bekämpfung der Gegner die Schwächung von deren Überzeugung und deren sittlichen Widerstandskraft.
Betrachten wir da doch bitte – auch zu unserer eigenen Warnung! – das Beispiel der „Konzilskirche“. Zunächst hat man da die feste katholische Glaubensüberzeugung aufgegeben – die Quelle aller Übel! – und ist dann nicht müde geworden, alles anzupreisen und zu loben, was von protestantischer und liberaler Seite gekommen ist. Das sind wohl die tieferen Ursachen für das Entstehen des kirchlichen Modernismus.
Im Streben nach der Anpassung an alle möglichen Geister bzw. Ungeister – als eine Art Ersatz für die aufgegebene katholische Grundüberzeugung – hat man sich dem Protestantismus angenähert bzw. einen Teil von dessen doktrinellen Grundforderungen in das eigene dann verzerrte Konzept des christlichen Glaubens übernommen. Die sog. „Liturgiereform“ nach dem Vatikanum II. dient dafür ja als ein gutes Beispiel.
Als wäre dies immer noch nicht genug, sieht man sich dann mehrheitlich veranlasst, fast jede Verirrung des Zeitgeistes in der Gesellschaft als großartig und nachahmungswürdig darzustellen und ihr dann auch zu folgen. So verlor man ja die Eigenschaft „christlich“ und „katholisch“ und verkam zu einer religiös leicht angehauchten Filiale der unchristlichen politisch-gesellschaftlichen Eliten, egal, ob sie ihren Sitz nun in der UNO, EU, WHO oder in New York, Brüssel, London, Paris und Berlin haben.
Unter dem jetzigen obersten Vertreter dieser Gemeinschaft, „Papst Franziskus“, zeigt es sich ja noch deutlicher und stärker, wie sehr vieles unkritisch und sogar bejubelnd angenommen wird, was von so manchen anti-christlich gesinnten Personen und Organisationen kommt. Je mehr dieser ganze Unfug dem überlieferten katholischen Glaubensverständnis widerspricht, um so begeisterter scheint Bergoglio darüber zu sein. Als wollte er auf Teufel komm raus allen gefallen, die das authentische Christentum bekämpfen, und dabei auch alle die mit großer Herzenslust bekämpfen und demütigen, die für die wahren christlich-katholischen Werte in Glauben, Moral und Liturgie eintreten.
Und auch im Jahr 2020 beim Umgang mit der ganzen Corona-Geschichte würde ja es geradezu die heilige Pflicht der Organisation sein, die von vielen Menschen als das sog. Gute angesehen wird und sich bisweilen auch selbst für das Gewissen der Menschheit hält, auf eine ganze Reihe von Widersprüchlichkeiten in der Darstellung der betreffenden Problematik hinzuweisen und die großen Sorgen eines aufmerksamen Gewissens zu artikulieren.
Nun hinterfragt aber die offizielle „katholische Kirche“ nichts und nimmt praktisch alles an, was von offiziellen staatlichen Seiten angeordnet wird. Noch mehr, man hat sich sogar nach der Art eines „vorauseilenden Gehorsams“ selbst und freiwillig zu mehr verpflichtet, als die staatlichen Behörden vorgeschrieben haben. So haben ja wache Geister in der christlichen Bevölkerung schmerzlich bemängelt, dass man dann sogar auch das Verbot von österlichen liturgischen Feierlichkeiten völlig kritiklos hingenommen hat und dabei sichtbar keinen ernsthaften Versuch unternommen hat, den Behörden genauer auf die Finger zu schauen und von diesen dann auch handfestere Begründungen zu verlangen.
Und auch jetzt, nachdem nach und nach Stimmen von Ärzten, Professoren und medizinischen Fachleuten laut geworden sind, die die gesamte offizielle Darstellung der Corona-Story in ihrer Substanz in Frage stellen und sogar fachmännisch widerlegen, unternehmen Rom und die offiziellen Bischöfe keinen sichtbaren Versuch, alles zu hinterfragen und eine Klärung herbeizuführen. Denn allein bei Vorhandensein eines gesunden Menschenverstandes nimmt man wahr, dass die offizielle Version der Vorgänge in sich nicht stimmig ist und viele ernsthafte Fragen aufwirft!
Sicher besitzt die „Konzilskirche“ ebenfalls keine entsprechende medizinische Kompetenz, um da fachmännisch mitzureden. Aber sie könnte z.B. eigene Experten beauftragen, die der ganzen Sache unvoreingenommen auf den Grund gehen und eine viel unabhängigere Untersuchung durchführen, als es die staatlich berufenen Stellen machen, die von finanz- und einflussreichen Pharmakonzernen bzw. von manchen angeblich am Wohl der Menschen interessierten Stiftungen und Organisationen finanziert werden, die ihrerseits offenkundig am Verdienen von noch mehr Geld interessiert sind. Breite Volksgesundheit und die primitive Gier nach großem Geld vertragen sich ja grundsätzlich nicht miteinander!
Passiert da etwas in diese Richtung? Leider nicht. Stattdessen erstarrt man in der „Konzilskirche“ geradezu in serviler „Ehrfurcht“ vor jedem Wort des RKI und der eine extreme Art von „Alternativlosigkeit“ predigenden Merkel, als würde ihr als solcher grundsätzlich ein viel höherer Grad an „Unfehlbarkeit“ zustehen, als dies nach katholischer Lehre bei einem Papst überhaupt der Fall ist!
Ebenfalls könnte und müsste sie die offiziellen Stellen ermahnen, doch unbedingt auch mit ihren Kritikern in der Ärzteschaft sachlich ins Gespräch zu kommen, statt sie auf höchst ungerechte Weise lächerlich und verächtlich zu machen und als irgendwelche Rechtsextreme zu dämonisieren oder als einfache Idioten zu stigmatisieren. Das läge ja in der Urkompetenz einer christlich-religiösen Gemeinschaft, dass es da doch gerecht zuginge und, wie in der Medizin grundsätzlich üblich, eine zweite Meinung eingeholt werde. Aber es findet keine objektive Diskussion statt und es ist nicht sichtbar, dass die offiziellen Bischöfe und Pfarrer dazu aufrufen würden. Und das sagt dann ebenfalls viel aus.
Und sogar schwerstens wäre die „Konzilskirche“ dazu verpflichtet, die offiziellen staatlichen Stellen darüber zu befragen und somit auch eine entsprechend lebhafte gesellschaftliche Diskussion anzustoßen, ob es denn stimme, dass der neue sog. Impfstoff gegen eine COVID-19-Erkrankung aus Zellen abgetriebener Föten, also aus getöteten Kindern gewonnen werden solle! Welch eine gewaltige moralische Dimension, die dieses Problem berührt! Aber von dem offiziellen modernistischen Klerus nichts bis absolut nichts dazu… Getötete Menschen als Lieferanten humaner Stoffe - hat man denn absolut nichts aus entsprechenden furchtbaren und menschenverachtenden Fällen in der Vergangenheit dazu gelernt?
Jesus hat in vielerlei Hinsicht massiv der gängigen Meinung Seiner Zeitgenossen und v.a. der damaligen gesellschaftlich-politischen Eliten des Landes widersprochen. Er nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, schwere sittliche Missstände anzuprangern und den Willen Gottes unmissverständlich zu verkünden. Insofern war Er auch bereit, den schweren Unmut und die Feindschaft Seiner Gegner auf sich zu ziehen, was Ihn dann schlussendlich ja auch zum Kreuz auf Golgotha geführt hat.
Die Grundaussage des gesamten Evangeliums gibt deutlich an, dass auch ein Jünger Jesu sein Christsein nicht im kräftesparenden Schongang leben kann. Der Glaube als Christus-Beziehung verlangt von uns einen entsprechenden Einsatz, der oft genug weit über das hinaus gehen kann, was wir uns in unserer menschlichen Bequemlichkeit so vorstellen. Nach den Worten Jesu können nur die, die zu einer überdurchschnittlichen Anstrengung bereit sind und sich somit bildlich gesprochen auch mit Jesus in eine „Wüste“ begeben, das „Himmelreich“ an sich „reißen“. (vgl. Mt 11,12.)
Sollen wir als Seine Jünger ja ausdrücklich „das Salz der Erde“, „das Licht der Welt“ und „eine Stadt, die auf einem Berg liegt“, sein. (Vgl. Mt 5,13.14.) Unsere Gesellschaft braucht heute umso dringender eine sittliche Orientierung, die dann von vielen auch als eine dringend notwendige warnende Stimme wahrgenommen wird. Denn das Licht soll ja ausdrücklich die Finsternis verdrängen: „So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,16).

P. Eugen Rissling

 

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